Als Königsdisziplin im Feuerwehrsport ist der Löschangriff, historisch vor allem im Osten Deutschlands und den ehemaligen Ländern der UdSSR, das Leistungsbarometer unter den Feuerwehren schlecht hin. Hier wird von den Mannschaften alles abverlangt. Neben dem Teamgeist und feuerwehrtechnischen Sachverstand, sind es vor allem das geschickte umgehen mit den Sportgeräten sowie das perfekte Timing, welche den feinen Unterschied ausmachen.
Wichtig! Steht beim Wettkampf im Kübelspritzen (der kleine Bruder des Löschangriffs) vor allem der Spaß im Vordergrund, so fließen beim Löschangriff durchaus Verlierertränen, werden kreative Tiernamen vergeben oder das komplette Trainingskonzept in Frage gestellt.
Wie sieht der Löschangriff aus?
- eine motivierte Mannschaft – im besten Falle 7 Mannen
- eine leistungsstarke, funktionsfähige TS 8
- eine Saugleitung inkl. Saugkorb
- Kupplungsschlüssel (wenn die Kupplungen nicht präpariert wurden)
- 3 B-Schläuche
- 4 C- Schläuche
- 1 Verteiler
- 2 C-Strahlrohre
Als Grundlage dient im besten Falle eine Sportanlage (Fußballplätze bevorzugt), im schlechtesten Falle ein halbwegs gerader Acker mit ausreichender Länge. An einem Ende werden zwei Zielbehältnisse aufgestellt, die es mit Wasser zu füllen gilt. Am anderen Ende steht ein Holzpodest, auf welchem die Sportgeräte gelagert werden. Die Gerätschaften sind auf dem Podest so anzuordnen, dass keines übersteht. Unmittelbar neben oder hinter dem Podest befindet sich die Starterlinie.
Der Ablauf
Begonnen wird an der Startlinie. Nach dem Startschuss laufen alle sieben wie vom Blitz getroffen auf die Pumpe und das Podest zu. Wenn alles gut verläuft, erreichen alle Teammitglieder ohne Zwischenfall das Podest mit den drapierten Gerätschaften und kuppeln wie wild die Schläuche zusammen. Ist dies geschehen werfen die einen die Saugleitung in das Wasserbecken, der Maschinist versucht Wasser zu fördern und die restlichen sprinten, laufen, gehen, kriechen den Zielbehältnissen entgegen. Dem tief verwurzelten Drang nach vorn stehen nur die meterlangen teils schweren und im ungünstigen Fall mit Wasser gefüllten Schläuche entgegen. Sind die Läufer mit ihren Strahlrohren nahe genug an den Zielbehältnissen angelangt, wird versucht diesen mit geschärftem Blick und ruhiger Hand Wasser in ausreichender Menge zuzuführen. Denn nur wenn die Signallampe leuchtet (das sichere Zeichen, dass die Behälter voll sind) ist es geschafft.
Sieben Mitglieder einer Mannschaft müssen so schnell als möglich die Zielbehältnisse mit Wasser zu füllen. Dabei ist theoretisch alles erlaubt. Zum Ausschluss vom Wettbewerb jedoch, führen die folgenden Dinge:
- es fällt ein Sportgerät vor dem Startschuss vom Podest oder steht über
- es berühren sich zwei Kupplungen auf dem Podest
- es wird zu früh gestartet
- derjenige Läufer, welcher die B-Leitung zieht, legt beim Laufen den Schlauch über die Schulter
Der Sieger
Siegermannschaft ist, welche als schnellste Truppe die Behältnisse regelkonform füllt. Diesen Sagenumwobenen Mannen gebührt unvorstellbarer Ruhm und die Ehre einen Pokal zu erhalten.